«Im Löie z'Nottiswil»
Das Stück
Kaum jemand in unserem Land kennt nicht seine Lieder. Sie gehören heute zum populären Liedgut in der deutschsprachigen Schweiz. Mani Matter (1936-1972) ist längst zu einem Mythos geworden.
Was nur wenige wissen: Mani Matter hat neben Chansons auch Tagebücher sowie zahlreiche literarische Texte geschrieben, und – zum Glück! – ebenfalls eine ganze Reihe von kürzeren und längeren dramatischen Texten für die Bühne. Eine Auswahl dieser wunderbaren Szenen bringt das Dorftheater zur Aufführung.
«… intellektuell und volkstümlich lapidar zugleich, mit Wörtern und Bildern vom Banalsten ins Surreale spielend»
Kurt Marti
Selbst wenn Sie noch keinen seiner Theater-Texte kennen, nach dem Besuch unserer Vorstellung werden Sie alle lesen wollen.
Der Autor
Mani Matter, der mit Vornamen eigentlich Hans Peter hiess, wuchs in einem grossbürgerlichen, intellektuellen, sehr anregenden Elternhaus auf. Von seiner Mutter – einer Niederländerin – wurde er Jan (holländisch für Hans) genannt. Aus Jan wurde im Mund seiner Schwester Helen Nani. Leicht verändert wurde dann Mani zu seinem Pfadfindernamen.
Schon als Gymnasiast fiel Mani wegen seiner virtuosen Sprachsensibilität auf. Für die Pfadfinderabteilung «Patria» schrieb er als 17-Jähriger kabarettistische Theaterstücke. Seine Tagebucheinträge sind von beneidenswerter sprachlicher Leichtigkeit und einem fantastischen Stil: philosophisch, tiefsinnig, einfach genial. Mani war ein eher zurückhaltender Schüler. Sehr reflektiert, an vielen Dingen interessiert, ein kritischer Beobachter, der nicht viel sagte, dessen Worte aber grosses Gewicht hatten. Bestimmte Lehrer fürchteten sich vor seinem scharfen Intellekt.
Mani war stark von Georges Brassens beeindruckt. Was dieser mit der Sprache machte, war für ihn wegweisend. Er war aber nicht nur ein genialer Liedermacher, sondern auch ein scharfsinniger Denker und begnadeter Dichter.
Am Abend des 24. November 1972 verunfallte er auf der Hinfahrt zu einem Konzert in Rapperswil auf der Autobahn und starb auf der Stelle. Er wurde 36 Jahre alt. Geblieben sind seine Lieder und seine Texte.
Der Regisseur
Unser langjähriger Regisseur Charles Benoit arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Regisseur bei SRF. Bereits 1976 inszenierte er für das damalige Radio DRS Texte von Mani Matter als Hörspiel, welches erstmals am 2. Januar 1977 ausgestrahlt wurde. Zum 30 Jahre Jubiläum des Dorftheaters adaptierte er die Texte von damals für die Bühne. «Im Löie z'Nottiswil» ist seine elfte Regiearbeit für das Dorftheater.
Es spielen
Milva Bürki | Andreas Eberhard | Ruedi Eggenschwiler | Margrit Glanzmann | Matthias Klopfenstein | Martin Schärer | Rosemarie Steiner
Musikalische Intermezzos auf der klassischen Gitarre: Thanusanth Vijayakumar
Stab
Texte | Mani Matter |
Textauswahl und Regie | Charles Benoit |
Musik | Thanusanth Vijayakumar |
Bühnentechnik | Christa Eberhard |
Rechte | Matter & Co. Verlag, 3011 Bern |